Irgendwer machte einen Aufruf bei Facebook, dass man als Profilbild den Comichelden seiner Kindheit zeigen solle. Ziel sollte sein, dass man eine Woche keine realen Gesichter mehr bei Facebook sieht und man in Kindheitserinnerungen schwelgt. Ich habe diese Aktion nicht unterstützt. Irgendwie konnte ich mich damit nicht anfreunden. Nur weil irgendwer dazu aufruft, läuft gleich alles mit? Den Sinn und Zweck konnte ich auch nicht nachvollziehen.

Natürlich war auch gleich alles voll mit Biene Maja, Ernie und Bert und Paulchen Panther. Wobei der Pinke mir ja wirklich gut gefällt. Bei dessen oft recht lässigem Stil, vermute ich die Ursache dafür in Substanzen, die nicht immer und überall legal sind und waren. Aber nä, ich wollte da nicht mitmachen.

Wen hätte ich auch nehmen sollen. Mir waren die Panzerknacker immer sympathisch, oder Kater Karlo. Leider wurden die ja immer durch linke und fragwürdige Methoden an ihrem ehrwürdigen Gaunertum gehindert. Peter Pervers oder jeder der drei Freak-Brothers hätte es auch getan. Aber das wäre ja politisch nicht korrekt gewesen. Peter P. findet man nicht einmal in Wikipedia, so ein NoGo ist der Kerl.
Kleines Beispoiel eines Peter P. Einseiters: Er liegt im Bett, Telefonhörer am Ohr und spielt Fünf gegen Willi unter der Bettdecke. Schleißlich geht er ab wie Nachbars Lumpi. Glücklich fällt sein Kopf ins Kissen und der Telefonhörer aus seiner Hand. Aus dem Telefon kommt jetzt die weibliche Stimme der Zeitansage.
Ja, Humor wie ich ihn mag!

Gut, das wären auch nicht wirklich Kindheiterinnerungen gewesen .. eher Jugendsünden. Aber wenn ich mir im Nachhinein angucke, was es in der Kindheit gab, fällt mir dazu auch eher negatives ein.

• Onkel Dagobert - Ein ausbeuterischer und gefühlskalter Vorzeigekapitalist
• Donald Duck - Der vollpfostigste Loser aller Zeiten
• Mickey Mouse - Ein extrem spießiger Überkorrektler
• Kommissar Hunter - Ohje, alleine schon der Name. Ein fachistoider Law&Order Bulle, der vor keiner Dienstverfehlung zurückschreckt.

OK, ich bin Fan von Tim und Struppi. Aber auch der alte Reporter ist zum Teil mit Vorsicht zu genießen, wenn man mal den mehr als latenten Rassismus in z.B. “Tim im Kongo” liest. Klar, kein Wunder, wurde das doch alles von einem Belgier in den 1950ern geschrieben. Und Belgien hat ja so seine eigene Geschichte mit dem Kongo. Aber da gibts auch den Cptn. Haddock, der dem Alkohol so zugeneigt war. Ob der unter dem Gesichtspunkt aber Facebook-tauglich gewesen wäre .. alles sehr fragwürdig .. heutzutage.

Witzig fand ich aber den Sichelputzer, der in dem Zusammenhang eine neue Abmahnwelle auf uns tsunamen sah. Auch ein Gedanke, der mir dabei ins Hirn schwappte.

However .. ich fand die Aktion mäßig toll bis überaus bescheuert. Nix für Peterchen.

(ix)