Will man sein Blog, Forum oder Website mit stylishen Fonts aufhübschen, stößt man schnell an Grenzen. Man kann nicht davon ausgehen, dass alle User auch die verwendeten Fonts auf ihrem Rechner haben. Linux User z.B. haben von Haus aus keine Fonts namens Arial, Verdana oder Courier New. Und Obwohl “Comic Sans MS” von Microsoft freigegeben ist, findet er natürlich keine Verbreitung auf anderen Systemen. Linux User müssen sich bei Bedarf alle diese Fonts nachinstallieren.
Abhilfe schaffen Webfonts. Diese sind meist aus öffentlichen Quellen nachladbare Fonts, die man als CSS-Link einbinden kann. Danach spricht man sie in CSS wie alle anderen Fonst auch an. Auf ixiter.com werden z.B. ab sofort die beiden Google-Webfonts “Ubuntu” bzw. “Droid Sans” (für alle Texte) und “Anonymous Pro” (zur Darstellung von Sourcecodes) verwendet. Die Einbindung war denkbar einfach …
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<link href=‘//fonts.googleapis.com/css?family=Ubuntu:regular,italic,bold’ rel=‘stylesheet’ type=‘text/css’>
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<link href=‘//fonts.googleapis.com/css?family=Anonymous+Pro:regular,italic,bold,bolditalic’ rel=‘stylesheet’ type=‘text/css’>
Wie man sieht, werden die Fonts wie einfache CSS-Dateien eingelinkt. Danach stehen sie wie andere Fonts zur Verfügung.
Google bietet inzwischen zig Webfonts an. Viele einfache Dokumentenfonts, aber auch künstlerische und dekorative Fonts. Damit kann man schon eine Menge auf der eigenen Webseite machen. Wem das nicht reicht, der kann die Fonts auch gegen eine freiwillige Spende herunterladen (also auch kostenlos ) und so in der Text- oder Bildbearbeitung nutzen.
Komischerweise wollen manche der Google Webfonts nicht mit allen Browsern auf allen Systemen funktionieren. Deshalb sehen bei mir IE User (bis einschl. IE8) z.B. “Droid Sans” anstatt “Ubuntu”. Den Monotype Font “Anonymous Pro” bekomme ich in Google Chrome nur unter Windows angezeigt. Firefox, Safari(Windows) und Opera können anscheinend mit allem umgehen.
(ix)
Es gibt allerdings zwei Punkte die man beachten sollte: Google gehören die Schriftarten nicht, die Urheber werden dabei etwas vergessen und meines Wissens auch nicht genannt.
Und als zweites höre ich schon die Datenschützer husten. Wenn das erst mal etwas bekannter wird, kannst nicht mehr lange dauern, bis jemand den Einsatz verbieten will.
Aber ne tolle Sache ist es schon, viele lästige Grafiken müssten nicht genutzt werden, wenn Webfonts verwendet würden.
Es wäre ja eine Idee, die Nutzer zu einer Namensnennung zu verpflichten (tun das manche der verwendeten Lizenzen nicht eh?).
Tja, der Datenschutz. Natürlich, da ist was dran, Google _könnte_ rein theoretisch die Spuren des Users dank der Referrer verfolgen, aber werden wir nicht sowieso schon alle von Google überwacht (DoubleClick, AdSense, …)?
Nein, im Ernst, das ist sicherlich eine Sache, die man bedenken sollte, aber auch hier man m. E. zu paranoid sein.
Und hier kommen sie auch schon. Gibt es einen Grund, die Dateien nicht auf den eigenen Server zu laden und von dort (als Webfonts) einzubinden? Vergleiche dazu http://ixiter.com/2010/04/26/facebook-das-gefallt-mir-nein-danke/ .
@wemaflo: Die Urheber werden zumindest auf der Google Webfonts Seite genannt. Aber es stimmt. Der Fairness halber sollte man sie auch auf der eigenen Seite nennen, wenn man die Fonts verwendet.
@Tblue: Wie wahr!
@Gunni: Es gibt einen wirklichen Grund nämlich den, dass so ein Font gerne mal 100kb oder mehr hat und damit entsprechenden Traffic erzeugt. In meinem Blog wäre das noch egal. Auf Seiten mit mehr Besuchern kann das am Ende ins Geld gehen.
Der Unterschied zwischen FB und Google ist der, dass Google in seinen Nutzungsbestimmungen ausdrücklich sagt, dass es Daten nicht miteinander verknüpft und vor allem nicht verscherbelt. Bei FB “unterschreibt”man das genaue Gegenteil! Und .. der jüngste Skandal mit FB zeigt ja auch, wie wenig ernst man es dort mit Datenschutz nimmt, wenn eine Lücke die den Werbekunden sogar Schreibzugriff auf Userprofile ermöglicht, seit 4 Jahren bestand! Wenn man paranoid wegen Google ist, kann man das selber testen. Alle Google Cookies löschen, meine Seite oder eine andere mit einem Google Webfont aufrufen, und danach gucken obs wieder ein Google Cookie gibt. Wenn nicht, kann Google das auch nicht tracken.
Man kann sich ja hier auch seit neuestem mit seinem Google Account einloggen. Auch das kann Google tracken usw. usf. Aber nenne mir jemand einen Grund, warum ich OpenID o.ä. mehr trauen sollte als Google?
@Gunni: Ich habe mir erlaubt deinen kommentar zu bearbeiten, um das Zitat auch als solches darzustellen. Ich hab da extra so zwei kleine Icons eingebaut zum Antworten und Zitieren.
@Tblue: ich bin da durchaus nicht paranoid
Aber andere.
übrigens ist deine Seite mit Webfonts etwas langsam, zumindest auf dem Smartphone
Das ist wohl der große Nachteil an Webfonts.
Ich habe noch nie gesehen, dass die Urheber genannt wurden, aber das ist wohl eher eine Sache, um die sich die Urheber zusammen mit Google kümmern müssen.
@ixiter: da müsste man sich mal eine Möglichkeit überlegen, um die Urheber mit zu nennen
@wemaflo: Aber auf der Gogle Webfonts Seite steht doch bei jedem Font dabei, wer den gemacht hat und unter welcher Lizenz der steht. Die Angaben kann man doch einfach z.B. im Impressum oder auf einer Infoseite nennen.
Gibt es nicht ausreichend viele Webhosting-Angebote ohne Traffic-Beschränkung bzw. mit kostenlosem Traffic?
Übrigens danke für den Vortrag über Facebook. Aber meiner Meinung nach gibt es da keinen großen Unterschied: ohne Einverständnis des Webseiten-Besuchers wird mit einer Datenkrake kommuniziert. OK, Facebook tut nicht einmal mehr so, als ob sie sich um Datenschutz kümmern würden. Aber auch bei Google bleibe ich im Zweifelsfall lieber skeptisch.
Deshalb steht Google in meinem Browser ohnehin schon lange auf der Blacklist für Cookies
Ich würde sogar so weit gehen, meinem Browser jede Kommunikation mit dritten Websites (CSS, Bilder, JavaScript, Frames, …) zu verbieten, wenn es dafür nur eine Einstellung gäbe . Warum? Weil es kein mir bekanntes Feature gibt, dass sich nicht auf einem einzelnen Webserver umsetzen ließe.
Gut, es stimmt, dass ich die Fonts tatsächlich auf meinem Server hosten könnte. Ich habe aber auch kein Problem damit, das nicht zu tun.
Zu allem anderen habe ich eine grundsätzlich andere Meinung.