[Trigami-Review]
Vor ein paar Wochen hatte ich die Gelegenheit die M7R aus dem Hause Zweibrüder Optoelectronics unter die Lupe zu nehmen. Die Lampe hatte mich damals schon begeistert. Heute geht es um die M14, die neueste und lichtstärkste LED Lenser der M Serie. Der größte Vorteil gleich vorweg - Man kann sie mit handelsüblichen Akkus der Größe AA betreiben.
Verpackung und Lieferumfang
Die LED Lenser M14 wurde mir in einer stabilen schwarzen Kartonage zugeschickt, ähnlich wie sie schon bei der M1 und M5 Verwendung fand. Die Schachtel macht einen “wertvollen” Eindruck und wird ihrer Sache grundsätzlich gerecht. Für den on-the-road-Einsatz wäre ein kleiner Transportkoffer sinnvoll. Aber da kann man sich ja auch bei Drittanbietern bedienen.
Außer der LED Lenser M14 waren die obligatorische Kurzanleitung im Smart-Card Format, eine ausführliche Bedienungsanleitung als Faltblatt und eine Produktinfo zur M7(?!) im Karton. Ein Satz (4 Stück) AA Batterien waren natürlich auch dabei.
Funktionstest
Dank der vollen Batterien konnte ich die Lampe gleich testen. Also versuchte ich, was mit dem einzigen Taster/Schalter an der Lampe möglich ist. Wie üblich schaltet man dank der Smart-Light-Technology der LED Lenser durch die verschiedenen Betriebsmodi. Einmal Einschalten und danach durch Tasten einen Modus auswählen. Volle Leistung, Geringe Leistung (Dimm-Modus), Blinken, S.O.S. und Defense Strobe (Flashlight). Die Reihenfolge der Modi lässt sich ebenfalls durch den Taster ändern. Verwendet man die Lampe z.B. dazu, sich nachts in dunklen Gassen oder im Parkhaus sicherer zu fühlen, kann man die Lampe vorher in den Tactical-Defense-Mode schalten und hat damit das Flashlight, das jeden Angreifer mindestens verwirrt, als erste Tastfunktion gleich nach dem Einschalten.
Praxistest
Ich habe die LED Lenser M14 im Rahmen der Nachtfotografie mit Langzeitbelichtungen getestet. Unterstützung bekam ich von dem Kölner Profifotografen Jupp Hessel, von Fotografie Hessel. Jupp Hessel fotografiert seit ca. 20 Jahren im professionellen Bereich. Neben seinen Auftragsarbeiten wie Portraits, Werbung und Produktfotografie, experimentiert er auch immer gerne mit ungewöhnlichen Einstellungen und Bedingungen. Dabei geht er sehr präzise vor und nimmt sich die Zeit auch bei widrigen Umständen das Optimum heraus zu holen. Ideale Voraussetzungen um bei Regen auf unseren nächtlichen Fototrip durch den Kölner Rheinpark zu gehen.
Leider ist Jupp Hessel noch nicht ganz im Internetzeitalter angekommen und ich kann leider keinen Link zu einer Webseite oder einem Portfolio anbieten. Bei Interesse kann man ihn aber (wie vor 20 Jahren) via Telefon erreichen. Manche behaupten, dass er sogar auf Trommeln und Rauchzeichen reagiert.
Im Rheinpark angekommen, suchten wir uns gleich das erste Motiv und entschieden uns für einen Müllcontainer. Zwar nicht schön, aber gut um ein paar Sachen zu testen. Das Metallgebilde bietet einen starken Kontrast zum dahinter liegenden dunklen Gebüsch. Aufgabe war es, die Szene mit nur zwei LED Lenser M14 auszuleuchten.
Dabei nutzten wir gleich mehrere Eigenschaften der M14. Die als Fotoleuchte verwendete Taschenlampe kann man dank ihrer geringen Größe sehr gut “verstecken”. Eine Schnur, ein bisschen Gaffa-Tape, ein paar Idee und schon hatten wir die Lampen gut positioniert. Eine lag in einer Astgabel eines Baumes, die andere war mit Tape an einem Pfosten befestigt. Mit einer M14 konnten wir eine brauchbare Grundhelligkeit erzeugen, mit der zweiten, etwas fokussiert und gedimmt, konnten wir das Strauchwerk hinter und über dem Hauptmotiv aufhellen. Perfekt!
Beim zweiten Motiv nutzten wir die Langzeitbelichtung. Nur der Büschel im Hintergrund wird konstant mit einer LED Lenser M14 beleuchtet. der Rest der Szene wird durch hin- und herschwenken der zweiten Lampe aufgehellt. Sicher brauchte es hier ein paar Versuche bis man “Ausbrenner” vermeiden konnte, aber die braucht man auch beim Ausleuchten mit “normalem” Lichtequipment in solchen Situationen. Ganz davon abgesehen, dass man sich erst einmal einen Stromanschluss legen muss, um “normales” Equipment überhaupt zum Leuchten zu bringen.
Für das dritte Motiv benötigten wir nur eine M14. Es ging darum, die Statue mit einem engem Lichtfokus aufzuhellen, währen die Umgebung “absäuft”. Auch das ist mit der Hi-Tech LED Taschenlampe gut gelungen. Die Entfernung zum Objekt war etwa 20 Meter. Wir mussten die M14 sogar etwas dimmen, um eine längere Belichtungszeit zu bekommen und bei gleicher Blende etwas vom dunklen Hintergrund zu sehen.
Kommentare
Jupp Hessel war zwar von der Idee des Fototrips angetan, wollte er mir doch einen Gefallen tun. Von der M14, LED Lenser und Zweibrüder wusste er bis dahin allerdings nichts. Umso überraschter war er, als er die multifunktionale Taschenlampe in Aktion sah. Originalton Hessel: “Ja, du hast mir zwar was von starken LED Taschenlampen erzählt, aber das die Teile so gut sind hätte ich nicht gedacht. Wow. Die machen ja richtig Licht!”
Schon bei der ersten Szene, “knallte” ihm die zweite Lampe zu sehr in den Hintergrund. Ich bat um einen Moment, tastete ein bisschen rum und schon war die Lampe gedimmt. Auch dafür erntete ich und die M14 Begeisterung und ich musste die Dimm Funktion sofort vorführen und erklären. Irgendwann fiel Jupp dann auch noch auf, dass die Farbtemperatur der LED-Leuchte im Tageslichtbereich lag und er war vollends überzeugt. Gerade bei der Nachtfotografie erzeugt das einen schönen Farbkontrast, wenn das eigentliche Objekt mit dem blauem Tageslicht aufgehellt wird, und die sichtbaren Kunstlichtquellen im Bild ihren warmen gelb-rötlichen Farbton haben.
Fazit
Die LED Lenser im allgemeinen und die M14 im besonderen sind bestens für Langzeitbelichtungen in der Nachtfotografie geeignet. Eine M14, oder auch zwei oder drei passen in jedes Handgepäck eines Fotografen. Sie finden in jeder mittelgoßen Fototasche/-rucksack Platz.
Mit ein bisschen Fantasie, Klebeband oder Kordel lässt sich so ziemlich jeder Gegenstand zu einem Lichtstativ für unsere LED-Strahler umfunktionieren. Im Vergleich zu “echten” Fotoleuchten, benötigen die LED Lenser kaum Platz und wiegen fast nichts. Von einer Stromquelle ist man auch unabhängig. Die mitgelieferten Batterien zeigten während unserer 4-stündigen Session keine Schwächen. Mit 4 mal AA Akkus soll man eine Vollleistung von bis zu 20 Stunden erreichen können.
Die M14 ist eine sinnvolle und nicht zu unterschätzende Erweiterung der Ausrüstung für jeden Fotografen. Man kann sie als Ergänzung oder wenn es die Belichtungszeiten erlauben, auch als Ersatz für eingebaute oder zusätzliche Blitzgeräte in der Nachtfotografie verwenden. Gerade eingebaute Blitze lassen sich nicht regeln und erzeugen eher ein hässliches hartes Licht anstatt einen Vordergrund leicht aufzuhellen. Dann erreicht man mit einer M14 bessere Ergebnisse.
Ergänzende Links
LED Lenser M14
Smart-Light-Technology
LED Lenser Galerie
LED Lenser Forum
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