Das neue FB Feature, auf eigene Seiten einen “FB-Das Gefällt mir” Button zu verwenden, ist derzeit in aller Munde und wurde auch von vielen Seitenbetreibern und Bloggern schon umgesetzt. Mir geht das zu weit.
Denke ich mal genauer drüber nach, wie das funktioniert und umgesetzt ist, wird mir unwohl dabei. Facebook zeigt diesen Button und die Ergebnisse dazu, in einem iFrame an. Das bedeutet, dass bei der Anzeige des Buttons, immer auch eine Seite von Facebook aufgerufen wird. So erfährt Facebook unmittelbar über das mitgesendete/-erzeugte Cookie, welcher User sich welche Inhalte anguckt. Im Zusammenhang mit der Aggression, mit der FB seine geplanten Maßnahmen zur Aufweichung der Privatsphäre und den Datenschutz seiner User durchsetzen will, sehe ich eine nicht einzuschätzende Kontrolle, bzw. Protokollierung der Useraktivitäten seiner User.[ad#More_Tag_Ad]
Ich benutze auf der anderen Seite viele Googleprodukte, wie z.B. den Googlereader und Google Mail. Im Gegensatz zu FB, erklärt Google aber, dass es die Daten die es so erfährt, nicht mit anderen seiner Dienste verknüpft oder auswertet oder Dritten zur Verwendung anbietet. Facebook erklärt aber ausdrücklich, dass es genau das vor hat. Deshalb lehne ich den FB-Button ab. Ich werde ihn hier niemals einsetzen. Außerdem habe ich mir in meinem Firefox AdBlocker eine Filterregel erstellt, um mich selber bei anderen vor der Anzeige dieses Buttons, und damit der Übertragung meiner Daten an Facebook, zu schützen. Das kann jeder im ABP beim Firefox selber leicht eintragen.
Vorgehensweise:
- ABP-> Einstellungen öffnen
- Filter hinzufügen anklicken
- Im Textfeld folgende Adresse eintragen: http://www.facebook.com/plugins/like.php
- OK klicken
Und schon wird der Button nicht mehr angezeigt.
Alles in allem finde ich diese Vorgehensweise auch datenschutzrechlich sehr bedenklich. Wenn schon Google Analytics wegen wesentlich weniger immer wieder in der Kritik steht, erwarte ich in baldiger Zukunft eine Abmahnwelle und viele juristische Streits wegen des FB Buttons.
Mein Hauptargument gegen diesen Button ist, dass schon beim Betrachten einer Seite oder eines Blogartikels, Facebook mitgeteilt wird, dass ich mir diese Seite anschaue. Bei Social Bookmark Links passiert das z.B. erst dann, wenn ich auch auf den Link in einem Beitrag klicke. Technisch wäre das auch beim FB Button machbar. Aber FB bietet diese Möglichkeit bisher nicht an.
Deshalb gilt hier …
Facebook “Das gefällt mir” - Nein Danke!
(ix)
Nachtrag: Zu all dem kommt auch noch hinzu, dass es auf einfachste Art und Weise möglich ist, den Button zu fälschen und zu missbrauchen. SPON hat das in einem Artikel dokumentiert.
Pingback: Warum, Wo & Wie baue ich einen Facebook - Gefällt mir Button ein? - farbwolke.de
Für mich ein Fall der Marke “aus einer Mücke einen Elefanten machen”.
Dass Google deine Daten nicht benutzt und auswertet, ist eine Illusion. Außerdem darf ich mich, wenn ich mich an soetwas störe, prinzipiell gar nicht im Internet aufhalten geschweige denn überhaupt bei Facebook angemeldet sein.
Sicher ist es dein gutes Recht, das zu blocken, ich will dich auch nicht zu etwas anderem überreden, aber ich finde es doch etwas zu übertrieben.
@Konna:
Das ist ein Elefant, wenn nicht sogar ein Mammut. FB schafft da eine Infrastruktur, die sehr viel Geld kostet und für den eigentlichen Zweck unnötig ist. Also wird sie einen anderen bzw. zusätzlichen Zweck erfüllen, und der eigentliche Zweck dient mehr als Deckmantel. Vielleicht gibt es ja bald zumindest für WP ein Plugin, dass die Privatshäre der Leser schützt, und den FB Button anzeigt, ohne einen direkten Kontakt des Lesers mit FB zu bedingen.
Ich gehe davon aus, dass Google meine Daten so verwendet, wie sie es in ihren Nutzungsbedingungen angeben. Und da steht nirgendwo, dass sie meine Accountdaten, also meine persönlichen Daten, mit den Daten meines Surfverhaltens verknüpfen. Ich störe mich nicht an Google.
Ich gehe auch davon aus, das FB sich an seine eigenen Nutzungsbedingungen hält. FB plant aber, diese zum Nachteil der Privatsphäre seiner Nutzer zu ändern.
Deshalb störe ich mich an FB. Und das darf ich, auch und gerade weil ich dort angemeldet bin. Ich muss das nicht einfach hinnehmen, ich kann Grenzen setzen und Grenzüberschreitungen kritisieren und bekämpfen. FB überschreitet eine Grenze. Und ich möchte nicht, dass das einfach toleriert und damit salonfähig gemacht wird.
Pingback: 20100427 Erneut Probleme bei Facebook
Bei kleineren Seiten wäre solch ein Beitrag eher lächerlich, Facebook hingegen ist mittlerweile weltweit präsent, da sollte man schon mal genauer hinschauen.
Mir persönlich sind einige Dienste im Netz auch ein Dorn im Auge.
iGoogle zum Bsp. - Klasse Sache eigentlich, wenn es Datenschutztechnisch nicht so bedenklich wäre.
Auf der anderen Seite möchte man als Seitenbetreiber natürlich wissen wieviele Besucher man hat, wo die herkommen etc.
Googleanalytics oder auch der Extrem Tracking Button verraten da einiges - Infos die man als Blogger gerne wissen würde (wo kommen meine Besucher her, durch welche Keywords über google etc. …).
Beide Seiten sind zu verstehen
Ich halte das auch für sehr kritisch, da FB über diese iFrame-Einbettung eine Menge über das Surfverhalten der Leute mitbekommt. Tolles Feature - für FB und die Werbetreibenden.
Es gibt im Firefox noch eine zweite Möglichkeit, das lästige Ding loszuwerden. Die Erweiterung NoScript kann so konfiguriert werden, dass sie iFrames sperrt und nur auf Klick zulässt. Damit wird statt “Gefällt mir” nur ein Balken angezeigt. Die Funktion ist damit weniger beeinträchtigt als über den AdBlocker.
Grüße, JL
Pingback: Facebook Like Button in Webshop | Kassenzone
@hoohead: naja, für Statistiken bieten sich dem Blogger auch andere Möglichkeiten, die keinen externen Dienst erfordern. Ich verwende hier Piwik und das statpress Plugin.
@JeanLuc7: Das Problem besteht aber nicht nur mit dem iFrame. Jedes mal, wenn du einen externen Content auf der Seite anzeigst, sei es ein Bild, ein Javascript, eine Flash Datei oder eben ein iFrame, hat der ausliefernde Server die Möglichkeit ein Cookie zu setzen, die aufrufende Seite, IP des Users u.a. zu ermitteln.
Pingback: ixiter.com hat Flattr | Ixiters Welt
Super, auch einer der mitmacht! Hoffentlich setzen sich noch viele andere Webseiteninhaber mit diesen Datenschutzbedenklichen Buttons auseinander. Wir binden auch keine Buttons ein welche mit Javascript, iFrame oder php vernetzt sind! Nein danke. Datenschutz ist wichtig!
LG und viel Erfolg noch.
Es ist ja, was die ermittelbaren Daten angeht, völlig egal in welcher Form der externe Inhalt eingebunden wird. Immer wenn der Browser des Users eine Verbindung zum externen Anbieter herstellt, hat der externe Anbieter alle Möglichkeiten, wie wenn der User eine Webseite des externen Anbieters aufrufen würde.
Manche Dienste sind ja auch gar nicht anders zu realisieren. FB’s “Das gefällt mir” oder Flattr sind ja abhängig von einem Cookie, wenn sie so funktionieren sollen, wie sie funktionieren.
Es ist dann immer eine Vertrauensfrage. Und FB traue ich aus genannten Gründen eben nicht.
Ich finds ebenfalls ne Mücke die nicht zu nem Elefanten gemacht werden sollte. Bisher scheinen die Abmahnwellen auszubleiben und who cares das Facebook weiß welche Seiten ich besuche. Jedem ist klar was FB macht und wie es das macht… Man muss den Button ja nicht drücken.
ICh bekomme so jedenfalls viele neue Besucher auf meinen Blog und ich selbst drücke auf oft um andren Autoren zu zeigen dass ich ihren Beitrag gut fand und um meinen Folgern die Seite quasi zu empfehlen.
Da Facebook jetzt weiß welchen Blog o.ä. ich angeschaut habe lässt mich dagegen völlig kalt. Der Abschusscode für ne Atomrakete ists schließlich nicht. Und wenn ich jetzt so maßgeschneiderte Werbung oder ein Nutzerprofil verpasst bekomme ist mir das auch egal. Schadet mir nicht und andere Dienste wie Google & co haben das auch schon längst.
Aber jedem das seine
@Sumit: Dass FB weiß, wo ich rumsurfe ist mir auch ziemlich egal. Mir ist es sogar lieber, Werbung zu sehen, die mich thematisch interessiert. Dass FB diese Daten aber abgleicht und vor allem auch an Dritte verkaufen will, ist mir nicht mehr egal. In dem Moment verliere ich ja die Kontrolle darüber, wer etwas über mein Surfverhalten erfährt.
Grob .. es geht mir nicht primär um das Erfassen der Daten, sondern um die Verwendung.
Und Arbeit macht frei.
Was bin ich erleichtert, eine Bastion der Vernunft gegen die Vorgehensweise von FB vor zu finden.
Ich hatte bei FB und deren Treiben von Anfang an starke Bedenken, die sich in letzter Zeit immer mehr verifizieren.
Man nimmt sich das Recht heraus Daten an Dritte weiter zu verkaufen. Nun denke man nicht nur an Werbung, sondern evtl auch an andere Aspekte in denen bestimmte Informationen einen hohen Stellenwert entwickeln können.
Als kritisches Bsp. sei hier die Wahl der Krankenkasse genannt.
Oder die Jobsuche?